„Ich fühle mich geehrt, dass Sie mir die Schirmherrschaft über dieses 29. Landestreffen angetragen haben, ich habe sie mit großer Freude übernommen. Ich freue mich sehr, am heutigen Tag hier bei Ihnen zu sein. Schließlich gibt er mir Gelegenheit, meine Verbundenheit mit den Egerländern in Hessen zu bekunden“, so die Landesbeauftragte im gut besuchten Bürgerhaus in Mörlenbach. Es sei eine Verbundenheit zur Traditionsgemeinschaft der Egerländer, eine Verbundenheit zur Kultur des Egerlandes, eine Verbundenheit zum Erhalt und zur Pflege der ostdeutschen Kultur und eine Verbundenheit zu ihrem Wirken für Heimat und Recht in Europa.
„Gleichzeitig darf ich Ihnen meinen Dank übermitteln, dass Sie am gesellschaftlichen Aufbau unseres Landes tatkräftig mitgewirkt haben und weiterhin mitwirken. Sie leisten durch die Kultur- und Brauchtumspflege einen wichtigen Beitrag zu einer aktiven Bürgergesellschaft, in der nicht jeder auf den Staat wartet, sondern selbst Initiative zeigt. Die Heimatvertriebenen die regelmäßig in großer Zahl in die alte Heimat fahren, kommen nie mit leeren Händen. Sie unterstützen mit Ihren Spenden die Erhaltung von Kirchen und anderen Bauprojekten in den Herkunftsgebieten und sind damit zu friedensstiftenden Brückenbauern geworden. In diesem Sinne kann ich Ihnen eine hervorragende Arbeit bescheinigen, für die ich Ihrem Landesvorsteher Bernhard Glaßl stellvertretend für viele herzlich Dank sagen möchte“, betonte Frau Ziegler-Raschdorf.
Die Hessische Landesregierung unterstütze nachhaltig die ostdeutsche Kulturarbeit, zu der die sudetendeutsche und damit auch die Egerländer Kultur gehöre. Diese Kulturarbeit sei besonders anerkennenswert und damit auch förderungswürdig. Glücklicherweise werde mittlerweile erkannt, dass die Verschiedenheit der Sprachen, sprachliche, landsmannschaftliche und regionale Eigenheiten und damit auch der Denkweisen gerade eine Stärke des heutigen Europas sind. Brauchtum und Pflege der Egerländer Tradition seien ein wichtiger Teil dieser Kulturvielfalt Deutschlands und Europas. Kultur habe ein völkerverbindendes Element. Gemeinsames kulturelles Erbe könne eine Brücke des Verstehens sein. Es bilde Vertrauen und führe zur Verständigung.
Frau Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf ging in ihrer Rede auf die Jubiläen „60 Jahre Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ und „60 Jahre Wiesbadener Abkommen“ ein, mit denen die Heimatvertriebenen bereits kurz nach Kriegsende mit der Absage an Rache und Vergeltung ein Zeichen der Versöhnung setzten und ein Bekenntnis zu einem einigen Europa ablegten.
Abschließend stellte Frau Ziegler-Raschdorf das 29. Landestreffen der Egerländer in den Zusammenhang mit der Charta und dem Wiesbadener Abkommen. „Dies ist auch deshalb folgerichtig, weil es den nach Hessen gekommenen Vertriebenen trotz ihres schweren Schicksals gleichfalls um ein friedfertiges Leben ging“, so die Landesbeauftragte am Ende ihrer Rede.
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