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10.10.2024, 12:26 Uhr
25 Jahre Landesbeauftragter für Heimatvertriebene und Spätaussiedler in Hessen
Hofmeister: „Mein Ziel ist es, die Unterstützung des Landes Hessen zeitgemäß weiterzuentwickeln und die historische Verantwortung nicht aus den Augen zu verlieren
Wiesbaden, 10. Oktober 2024 - Der Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler Andreas Hofmeister hat im Hessischen Landtag zum Entschließungsantrag „25 Jahre Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler“ der Regierungsfraktionen gesprochen und ausgeführt:
Rudolf Friedrich, erster Landesbeauftragtrer
„Die Unterstützung der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler ist für die Hessische Landesregierung seit Jahrzehnten eine Herzensangelegenheit. Auch die Regierungsfraktionen setzen sich seit Jahren für die Belange der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler ein – das unterstreicht auch der Entschließungsantrag zum 25. Jubiläum. 

Die Vertriebenen und Spätaussiedler haben Hessen immens bereichert und zum Zusammenwachsen unseres Landes nach dem Krieg beigetragen. Sie haben durch den Aufbau unseres Landes zur überaus positiven Entwicklung Hessens beigetragen und sind mit ihren Familien und Nachkommen ein unersetzlicher Teil unserer Gesellschaft. Viele von ihnen haben aus ihrer alten Heimat ganz spezifische Fertigkeiten und Fähigkeiten mitgebracht, die noch heute unsere Kultur und Wirtschaft prägen. Die besondere Verantwortung, die daraus erwächst, gibt der Vertriebenen- und Aussiedlerpolitik in Hessen traditionell einen besonderen Stellenwert. Das sichtbarste Zeichen für die Anliegen der Belange ist die Berufung eines Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler.

Es ist mir eine große Ehre, seit März dieses Jahres im Auftrag der Hessischen Landesregierung den Interessen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern eine Stimme zu geben und ihren Anliegen Gehör zu verschaffen. Dabei kann ich an das Erreichte meiner Vorgänger, Margarete Ziegler-Raschdorf und Rudolf Friedrich, anknüpfen. Sie haben seit 1999 einen maßgeblichen Anteil an einer aktiven und lebendigen Erinnerungskultur in Hessen. Hierfür bin ich sehr dankbar. Ebenso schätze ich die enge Zusammenarbeit mit dem Bund der Vertriebenen sowie mit den Verbänden und Landsmannschaften der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler. Sie sind wichtige Partner für mich und im Interesse unseres Landes.“

Gedenk- und Kulturarbeit findet in Hessen auf vielfältige Weise mit Tagungen, Ausstellungen, und Exkursionen statt.

·         Jedes Jahr wird anlässlich des „Tags der Heimat“, der gemeinsam mit dem „Hessischen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation“ begangen wird, eine Gedenkveranstaltung ausgerichtet.

·         Mit der Einrichtung eines Forschungsbereichs zur Gedenk- und Kulturarbeit der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler an der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde im Frühjahr 2023 ein weiterer Anreiz gesetzt, damit sich die Menschen – und vor allem auch Jugendliche und junge Erwachsene – vermehrt mit dem Thema Flucht und Vertreibung auseinandersetzen.

·         Das bundesweit einzigartige Projekt aus Hessen Digitalportal „Flucht und Vertreibung im globalen Kontext“ startete im Sommer 2023. Es ist bewusst so konzipiert worden, das es auch im Schulunterricht verwendet werden kann.

„Mit dem Ankauf der genutzten Gebäude der „Hessischen Fördereinrichtung für junge Zugewanderte“ in Hasselroth hat das Land sichergestellt, dass die wichtige und erfolgreiche Arbeit der Fördereinrichtung fortgesetzt werden kann. Zudem setze ich mich dafür ein, dass künftig auch Schulausflüge zu Gedenkstätten und Museen zur Geschichte der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler durch das Land Hessen gefördert werden. Diese Maßnahmen unterstreichen das vielfältige Engagement des Landes Hessen für die Heimatvertriebenen und Spätaussiedler. Mein Ziel ist es, die Unterstützung des Landes Hessen zeitgemäß weiterzuentwickeln und die historische Verantwortung nicht aus den Augen zu verlieren“, so Andreas Hofmeister abschließend.

Zum Landesbeauftragten

Vor 25 Jahren wurde das Amt des Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler in Hessen geschaffen, um sich für die Belange und die Integration der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler einzusetzen. Diese lange Tradition wurde maßgeblich von dem ersten Landesbeauftragten, Rudolf Friedrich, im Jahr 1999 begründet und 10 Jahre später von Margarete Ziegler-Raschdorf erfolgreich fortgeführt. Sie haben das Thema Heimatvertriebene und Spätaussiedler und ihr Anliegen zu einem festen Bestandteil politischen Handelns in Hessen gemacht. Wir sind dankbar für diesen besonderen Einsatz.