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18.11.2010, 10:28 Uhr
Hessischer Preis Flucht, Vertreibung, Eingliederung von der Landesregierung beschlossen
Der Beschluss der Hessischen Landesregierung, einen Hessischen Preis Flucht, Vertreibung, Eingliederung in Würdigung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen zu stiften, wurde von der Landesbeauftragten der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, mit Freude aufgenommen.

Diese Würdigung soll im Geiste der bereits kurz nach Kriegsende am 5. August 1950 vor 60 Jahren von den Heimatvertriebenen unterzeichneten Charta die darin erklärte Absage an Rache und Vergeltung hervorheben und den Willen der Heimatvertriebenen betonen, am Aufbau Deutschlands und Europas im Geiste der Versöhnung mitzuwirken.

Der Preis, der mit 7.500 € dotiert ist, wird alle zwei Jahre für literarische und kulturelle Arbeiten im thematischen Zusammenhang mit der Vertreibung, Aussiedlung und Eingliederung von Deutschen nach dem zweiten Weltkrieg sowie der deutschen Kultur der Vertreibungsgebiete verliehen. Eingereicht werden können Arbeiten, die sich mit der deutschen Geschichte, Kultur, Sprache und den wirtschaftlichen Zusammenhängen in den Herkunftsgebieten beschäftigen, außerdem Arbeiten, die sich dem  Vertreibungsgeschehen selbst widmen und schließlich Arbeiten, die das Thema der beruflichen und gesellschaftlichen Eingliederung der Millionen von Vertriebenen in Deutschland in den Mittelpunkt stellen.

„Aufgrund des Schwindens der Erlebnisgeneration wird Erinnerung immer wichtiger!“, betonte die Landesbeauftragte. „Die Beschäftigung mit diesem schmerzlichen Teil unserer Geschichte ist nicht nur die Privatangelegenheit der davon Selbst-Betroffenen, sondern ein Thema, das - sowohl im Hinblick auf die Ursachen als auch seine Auswirkungen – zur Geschichte aller Deutschen gehört. Der Landesbeauftragten ist es ein wichtiges Anliegen, durch den Preis besonders junge Menschen, Schüler und Studenten anzusprechen und zu ermuntern, sich mit ihrer eigenen deutschen Geschichte und der Geschichte der Siedlungsgebiete von Deutschen im östlichen Europa zu beschäftigen. Hierzu gehört auch die Geschichte der Russlanddeutschen.

Vorschläge für den Preis können alle hessischen Bürgerinnen und Bürger, Verbände sowie Hochschulen und andere Bildungseinrichtungen einreichen. Auch Eigenbewerbungen sind möglich.

„Ich bin sehr froh, dass im Jahr des 60. Jubiläums der Charta der deutschen Heimatvertriebenen mit der Kabinettsentscheidung in diesen Tagen der Startschuss für den Preis gefallen ist. Die eigentliche Ausschreibung wird in Kürze erfolgen. Besonders danke ich Herrn Sozialminister Stefan Grüttner für die Unterstützung des Vorschlags und die schnelle Umsetzung“, so die Landesbeauftragte.