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29.08.2011, 16:22 Uhr | Quelle: Von Woche zu Woche (29.8.2011)
Ehrung für Roland Koch
Auf dem zentralen Tag der Heimat in Berlin ist jetzt Roland Koch für seine Verdienste um die Heimatvertriebenen in seiner Zeit als hessischer Ministerpräsident geehrt worden. Ihm wurde vom Bund der Vertriebenen die höchste Ehrung, die Wenzel-Jaksch-Medaille verliehen. Frau Steinbach erinnerte daran, wie bereits 1999 Roland Koch spontan ihre damals neue Idee von einem Zentrum gegen Vertreibungen unterstützt hat.
Foto: CDU Hessen
Roland Koch ließ auch Taten folgen. Der Sitz der vom BdV ins Leben gerufenen Stiftung wurde in die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden gelegt. Das Land Hessen gewährte als erstes Bundesland eine unterstützende Landespatenschaft. Es gab somit für andere Bundesländer und für inzwischen 450 Patenstädte ein leuchtendes Beispiel.

Diese Unterstützung sichert die Eigenständigkeit der Stiftung, sodass sie mit öffentlichen Mitteln bisher drei große Ausstellungen zu den Themen Vertreibung, deutsche Siedlungsräume und Eingliederung erstellen konnte. Die letzte dieser drei Ausstellungen wird unter dem Titel „Angekommen“ das große Thema der Eingliederung der Vertriebenen im Bundesgebiet behandeln und ab 25. Oktober 2011 in Berlin präsentiert werden.

Ab März 2012 werden alle drei Einzelausstellungen in Berlin für drei Monate als Einheit vorgestellt werden. Das ist auch als deutlicher Wink für die Berliner Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ zu verstehen. Die bisherige schleppende Arbeit an der Konzeption dieser staatlichen Stiftung bezeichnete Frau Steinbach unter dem Beifall der Zuhörer als „durchaus beschleunigungsfähig“. Die Letzten der Erlebnisgeneration sollten noch sehen können, „dass ihr Schicksal nicht vergessen ist und einen festen Platz in der deutschen Hauptstadt hat“.

In der Laudatio für Roland Koch wurden seine vielfältigen Bemühungen um die die kulturelle Identitätspflege der Heimatvertriebenen erwähnt. Dafür hat er in seiner elfjährigen Amtszeit nicht nur einen guten finanziellen Rahmen gesichert. In repräsentativen Veranstaltungen wurde den Hessen bewusst gemacht, welch großer Anteil der Bevölkerung heute als Nachkommen der Vertriebenen aus dem Sudetenland, den preußischen Ostprovinzen und den osteuropäischen Nachbarstaaten in Hessen eine neue Heimat gefunden hat.

Roland Koch erinnerte in seinen Dankesworten daran, dass zu diesen Vertriebenen auch die Millionen Deutschen aus Russland zählen, die gerade wieder der siebzig Jahre zurückliegenden Vertreibung und Deportation aus dem Wolgagebiet in die hinterste Sowjetunion gedenken. Der BdV habe bei der Eingliederung dieser Spätaussiedler wertvolle Hilfe geleistet, „besser als es das Land hätte machen können“. Wie Hilfe für Entwurzelte aussehen muss, das verstünden diejenigen besser, die selbst Leid erfahren haben. Sie müssten dann aber auch in ihrem Leid respektiert werden. Und darum habe er sich in seiner Regierungszeit bemüht.

Es scheint gegenwärtig besonders nötig zu sein, dass erfahrene Politiker den aktuell handelnden den richtigen Weg zeigen. Roland Kochs Stimme gehört dazu.

Quelle: Von Woche zu Woche (29.8.2011)
Foto: CDU Hessen