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11.10.2010, 10:45 Uhr
Informationsveranstaltung „Anregen statt ablenken“ der Kreisgruppe Fulda der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland
Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf lobt die Arbeit der Fuldaer Kreisgruppe
Die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, hat bei der Informationsveranstaltung über Suchtkrankheiten der Kreisgruppe Fulda der Landsmannschaft für die offene und partnerschaftliche Zusammenarbeit gedankt und die Arbeit der Landsmannschaft in Fulda gelobt. „Für die Hessische Landesregierung versichere ich, dass Hessen auch in Zukunft ein verlässlicher Partner der Deutschen aus Russland sein wird. Gerade die Institution einer Landesbeauftragten als ständige Ansprechpartnerin wird dies auch in Zukunft gewährleisten.

Die Landesbeauftragte stellte fest, dass die sprachliche und berufliche Integration sowie die Förderung des positiven Erscheinungsbildes der Volksgruppe in der Öffentlichkeit wichtige Ziele der Kreisgruppe der Landsmannschaft seien. Besonders hervorzuheben seien die vielfältigen Kultur- Sport- und Freizeitaktivitäten in der Region Fulda. Zusammen mit einigen Ortsgruppen wurden Veranstaltungen initiiert wie das Jugendfestival, das Kinderfestival und ein Sportwettbewerb. Im Mittelpunkt der täglichen Arbeit der Kreisgruppe stehe nach wie vor die gesellschaftliche, berufliche, kulturelle und politische Eingliederung der Landsleute. „Ohne Übertreibung darf ich sagen, dass die Aktivitäten der Kreisgruppe Fulda ein breites Spektrum abdecken und die Landsmannschaft hier in Fulda eine herausragende Stellung in Hessen einnimmt. Mein Dank geht an alle, besonders aber an ihre Vorsitzende Frau Rosa Emich“, so Frau Ziegler-Raschdorf.

Beim Thema „Anregen statt ablenken“ gehe es um Suchtkrankheiten, vor denen auch die Russlanddeutschen nicht gefeit seien. In zahlreichen Fällen werde die Drogenproblematik aus den Herkunftsländern aufgrund der dortigen Perspektivlosigkeit mitgebracht und ließe sich - in Deutschland angekommen - angesichts der Schwierigkeiten bei der beruflichen und gesellschaftlichen Eingliederung nicht so schnell überwinden. Eine gewisse Anfälligkeit könne auch damit zusammenhängen, dass sich junge Russlanddeutsche nach Ankunft in Deutschland „zwischen den Kulturen“ fühlten und die Einreise nach Deutschland häufig einen „Kulturschock“ auslöse.

In diesem Zusammenhang erwähnte die Landesbeauftragte das Projekt zur Förderung der Integration von Spätaussiedlern und Migranten in der Justizvollzugsanstalt Hünfeld, das vom Land Hessen gefördert werde. Dieses Projekt sei wirklich beispielhaft, was sich auch an der finanziellen Beteiligung des privaten JVA-Betreibers, der Firma Serco, niederschlage. Die Landesbeauftragte berichtete von ihren Besuchen mit Frau Rosa Emich in den Drogeneinrichtungen „Rettungsarche“ in Ebsdorfergrund und „Hoffnung für Dich“ in Schloss Falkenberg in Wabern. „Die Arbeit dieser beiden Einrichtungen hat mich sehr beeindruckt und mir wichtige Informationen für meine Arbeit gegeben“, so Margarete Ziegler-Raschdorf.

Die Informationsveranstaltung „Anregen statt ablenken“ stand unter der Schirmherrschaft des Landkreises Fulda. Das Jugendamt des Kreises hat mit dem Vortrag „Suchtkrankheit“ in das Thema eingeführt. Das Programm wurde fortgeführt mit dem Film „10 überzeugende Gründe gegen Drogenkonsum“, dem Erfahrungsbericht eines Betroffenen „Ausstieg aus der Drogensucht“ und der Vorstellung verschiedener Gruppen, die sich mit dem Thema beschäftigen.