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Neuigkeiten
04.04.2022, 12:21 Uhr
IDRH: Wir erleben eine Ausgrenzung von russischsprechenden Menschen in der Bundesrepublik
Frankfurt am Main, 04. April 2022 - Mit größter Bestürzung und Fassungslosigkeit verfolgen wir die Entwicklung des Krieges in der Ukraine, den wir aufdas Schärfste verurteilen.
Wir distanzieren uns klar und deutlich von Putins aggressiven, kriegerischen Handlungen und seiner Politik und sind solidarisch mit dem ukrainischen Volk. Statt in eine Schockstarre zu verfallen, ist es nunan der Zeit, aktiv zu handeln. In Zusammenarbeit mit der DJR - Hessen e.V. und der LMDR-Hessen e.V. organisierten wir eine Sammelstation für Sachspenden nach Charkiw und in andere Städte der Ukraine. Wir sind gerührt und beeindruckt von der Unterstützung unserer ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und von den zahlreichen Spenden, die uns erreichten.

Wir investieren viel Kraft, um unseren Worten der Solidarität Taten folgen zu lassen und zeitgleich starke Ansprechpartnerinfür die Belange der Russlanddeutschen zu bleiben. Auch beabsichtigen wir, uns aktiv bei der Begleitung, Betreuung und Integration der Kriegsflüchtlinge zu beteiligen. Umso betroffener macht es uns daher, sich in solchen Zeiten gegen die Mühlen zu stellen, die sich in der Bundesrepublikerrichten.

Russischsprechende Menschen berichten uns von Anfeindungen und einer Welle von Hass. Es schwappt in ihr alltägliches Leben in Form von verbalen Attacken, Aggressionen und sogar gewaltsamen Übergriffen -und macht keinen Halt vor Kindern. Die Gruppe der russischsprechenden Menschen umfasst dabei Personen mit Spätaussiedlerhintergrund, jüdische Kontingentflüchtlinge bis hin zu Studierenden oder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sie erfahren Diskriminierung und Ausgrenzung aufgrund ihrer Herkunft, Sprache und ethnischen Zugehörigkeit und gelten als "PutinVersteher".

Die Spaltung läuft mittlerweile durch Familien und langjährige Freundschaften. Auf diesem Weg holen wir Putins Krieg nach Deutschland. Der Krieg in der Ukraine zieht Kreise aus neuen Ungerechtigkeiten, dabei ist es gerade in diesen Zeiten unerlässlich, zusammenzuhalten und in Einigkeit dem Aggressor entgegenzutreten. Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft dadurch destabilisiert wird. Wir appellieren an die Bundesbürgerinnen und -bürger, ihre Wut und ihren Hass über die jetzige Situation nicht auf die gesamte russischsprechende Mitbevölkerung zu übertragen.

Zeigt eure Solidarität nicht in Form von Ausgrenzung, sondern kanalisiert sie in positive Bahnen und in Unterstützung der Menschen in der Ukraine. Zugleichappellieren wiran unsereLandsleute, sich klar und deutlich von Putins kriegerischerPolitik zu distanzieren und sich zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung, zum Frieden undzur Freiheit zu bekennen. Die deutschen Behörden und die politisch Verantwortlichen haben unsere Botschaftgehört und zugesagt, diesen beunruhigenden Entwicklungen entgegenzuwirken. Die entsprechenden Veröffentlichungen mit Adressen der zuständigen Behörden, wo Ihnen im Alltag im Fall der Diskriminierung geholfen werden kann, werden wir zeitnah auf unserer Homepage (www.idrh-hessen.de, www.djr-hessen.de) veröffentlichen.